Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

Admin User
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Ein Collage mit einer Gruppe von Kindern und Text.

Digitalpakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen Einigung - Aber die Liste der Mängel bleibt lang

DigitalPakt 2.0: Solinger Schulen begrüßen die Einigung – doch die Mängelliste bleibt lang

Solingen – Nach mehr als einem Jahr Stillstand gibt es endlich Bewegung bei der digitalen Ausstattung der Schulen: Bund und Länder haben sich auf den DigitalPakt 2.0 verständigt. In Solingen wird die Entscheidung grundsätzlich begrüßt – von Euphorie ist jedoch wenig zu spüren. Zu viele Baustellen gibt es noch, zu viele Geräte liegen seit Langem kaputt in den Regalen.

Schulen in Solingen erhalten durch den DigitalPakt 2.0 langfristige Förderung für die digitale Modernisierung. Das auf fünf Jahre angelegte Programm soll veraltete Technik ersetzen – doch Pädagogen warnen: Der bloße Austausch defekter Geräte reicht nicht aus. Notwendig seien vielmehr tiefgreifendere Veränderungen, etwa aktualisierte Lehrmethoden und Fortbildungen für das Personal, so die Kritik.

Bund und Länder haben den DigitalPakt 2.0 als Nachfolgeprogramm zur Verbesserung der digitalen Infrastruktur an Schulen beschlossen. Die Finanzierung wird je zur Hälfte von Berlin und den Ländern – darunter auch Nordrhein-Westfalen, wo Solingen liegt – getragen. Damit haben die Schulen vor Ort fünf Jahre Planungssicherheit für Investitionen.

In Solingen stehen seit Jahren defekte Geräte ungenutzt in den Ecken, was bei Lehrkräften Frust über die unzuverlässige Ausstattung auslöst. Zwar wird der neue Pakt als Schritt in die richtige Richtung gewertet, doch die Reaktionen fallen verhalten aus. Der Verband Bildung und Erziehung (VBE), eine Lehrergewerkschaft, betont, dass Hardware allein das Problem nicht löse. Gefragt seien moderne Lehrkonzepte, KI-taugliche Systeme und qualifizierte Fortbildungen für das Personal. Das Budget des zweiten Pakts fällt zudem kleiner aus als beim Vorgänger, und die Länder können eigene Ausgaben mit den Bundesmitteln verrechnen. Der VBE fordert eine zügige, bürokratiearme Verteilung der Gelder, klare Vorgaben für deren Einsatz sowie frühzeitige Gespräche über einen dritten Pakt. Andernfalls drohe den Schulen nach Ablauf des Programms erneut eine Finanzierungslücke, warnt der Verband. Digitaler Unterricht sei kein einmaliges Projekt, sondern eine dauerhafte Aufgabe – nur mit langfristiger Förderung ließen sich Schulen zukunftsfähig halten.

Der DigitalPakt 2.0 gibt Solingens Schulen ein fünfjähriges Zeitfenster, um ihre Technik zu modernisieren. Nun kommt es darauf an, wie die Mittel eingesetzt werden: nicht nur zum Ersatz alter Geräte, sondern zum Aufbau einer nachhaltigen digitalen Lernumgebung. Ohne kontinuierliche Investitionen und Schulungen, so die Einschätzung der Pädagogen, werde selbst neue Ausstattung schnell wieder veralten.