Salzgitter übernimmt HKM-Stahlwerk – doch 2.000 Jobs stehen auf der Kippe

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Ein Schiffbau mit Metallkonstruktionen, Laternen, Containern und Schiffen.

Salzgitter bestätigt Übernahmepläne für Stahlhersteller HKM - Salzgitter übernimmt HKM-Stahlwerk – doch 2.000 Jobs stehen auf der Kippe

Salzgitter bestätigt Übernahmepläne für Stahlproduzenten HKM

Salzgitter bestätigt Übernahmepläne für Stahlproduzenten HKM

  1. Dezember 2025, 14:03 Uhr

Der Salzgitter-Konzern hat Pläne bekannt gegeben, die vollständige Kontrolle über das HKM-Stahlwerk in Duisburg zu übernehmen. Der Schritt steht jedoch unter dem Vorbehalt der Sicherung öffentlicher Fördermittel und staatlicher Bürgschaften. Sollte die Transaktion gelingen, würde sie den Betrieb und die Belegschaft des Werks grundlegend verändern.

Die geplante Übernahme folgt auf den Beschluss von Thyssenkrupp, sich aus dem Gemeinschaftsunternehmen zurückzuziehen. Salzgitter beabsichtigt, die beiden bestehenden Hochöfen von HKM durch einen einzigen Lichtbogenofen zu ersetzen. Die neue Anlage hätte eine Kapazität von zwei bis 2,5 Millionen Tonnen, würde jedoch deutlich weniger Personal benötigen – die derzeit rund 3.000 Beschäftigten würden auf etwa 1.000 reduziert.

Für die Umstellung hat Salzgitter 200 Millionen Euro an staatlichen Subventionen beantragt. Zudem strebt das Unternehmen eine staatliche Garantie an, um die Investition abzusichern. Thyssenkrupp befindet sich unterdessen weiterhin in Verhandlungen, um eine finanzielle Absicherung zu gewähren, damit HKM den maximalen Förderrahmen ausschöpfen kann.

Der Betriebsrat von HKM pocht in den Verhandlungen mit Salzgitter auf ein verbindliches Mandat. Konzernchef Gunnar Groebler bestätigte, dass der Personalabbau ohne betriebsbedingte Kündigungen erfolgen solle, doch eine vollständige Übernahme würde dennoch rund 2.000 Arbeitsplätze wegfallen lassen. Salzgitter hat zudem ein Schiedsverfahren eingeleitet, um Thyssenkrupps Anteil an den Restrukturierungskosten zu klären.

Thyssenkrupp-Chef Miguel López erklärte, man sei offen für konstruktive Lösungen. Das Unternehmen sei bereit, seinen Teil der mit der Umstrukturierung verbundenen finanziellen Verpflichtungen zu tragen.

Der Erfolg des Deals hängt entscheidend von der Bewilligung der Mittel und der Klärung der Kostenverteilung mit Thyssenkrupp ab. Bei einer Genehmigung würde der neue Elektroofen zwar die Produktion modernisieren, aber die Beschäftigtenzahl am Standort drastisch verringern. Die nächsten Schritte Salzgitters hängen von den Ergebnissen des Schiedsverfahrens und den laufenden Gesprächen mit öffentlichen und privaten Akteuren ab.