Paderborns Kirchen zwischen Umbruch und Leerstand: Wie Gemeinden ihre Räume neu erfinden

Paderborns Kirchen zwischen Umbruch und Leerstand: Wie Gemeinden ihre Räume neu erfinden
Katholische Gemeinden im Erzbistum Paderborn überdenken ihre Räume – bei sinkenden Besucherzahlen
Angesichts rückläufiger Gottesdienstbesucher müssen Kirchen im Erzbistum Paderborn sich anpassen oder schließen. Eine Gemeinde hat bereits begonnen, ihr Gebäude umzugestalten, um den Bedürfnissen der breiten Öffentlichkeit gerecht zu werden.
Die Veränderungen erfolgen vor dem Hintergrund eines Überangebots an Kirchen: Pro Pfarrgemeinde darf nur noch eine geöffnet bleiben.
Die Gemeinde St. Heinrich geht mit gutem Beispiel voran und nutzt ihre Innenräume neu. Beichtstühle wichen einem Spielbereich für Kinder. Ziel ist es, einen einladenderen Ort für Familien und Besucher zu schaffen.
Unterdessen prägt die St.-Kilian-Kirche mit ihrem markanten brutalistischen 60-Meter-Turm das Stadtbild. Die Gemeindemitglied Claudia Auffenberg schätzt den modernen Betonaltar und die Glasfenster – für sie ist die Kirche sowohl ein Ort der Andacht als auch ein kultureller Raum. Doch der Kirchenrat sieht das anders und drängt auf eine vollständige Aufgabe des Gebäudes.
Das Erzbistum Paderborn hat im Vergleich zu anderen Diözesen in Nordrhein-Westfalen bisher keine klare Immobilienstrategie entwickelt. Über die Zukunft der überschüssigen Kirchen wurde noch nicht entschieden, und die Gläubigen sind uneins, welche Gebäude erhalten bleiben sollen.
Während die Zahl der Gemeindemitglieder sinkt, muss die Diözese Tradition und praktische Erfordernisse in Einklang bringen. Die Umgestaltung von St. Heinrich zeigt einen möglichen Weg auf, doch das Schicksal von St. Kilian bleibt ungewiss. Fürs Erste muss jede Gemeinde selbst entscheiden, wie sie ihre Räume sinnvoll nutzen will – oder riskiert, sie ganz zu verlieren.

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