Laumann fordert höheres Renteneintrittsalter für körperlich Belastete – Grüne widersprechen

Laumann fordert höheres Renteneintrittsalter für körperlich Belastete – Grüne widersprechen
NRW-Arbeitsminister Laumann offen für höhere Rentenalter
Teaser: NRW-Arbeitsminister Karl-Josef Laumann kann sich ein späteres Renteneintrittsalter für bestimmte Berufe vorstellen.
17. Dezember 2025, 13:46 Uhr
Nordrhein-Westfalens Arbeitsminister Karl-Josef Laumann hat vorgeschlagen, das Renteneintrittsalter für bestimmte körperlich belastende Berufe anzuheben. Seine Äußerungen fallen in eine Phase, in der die Bundesregierung ein vorläufiges Rentempaket finalisiert. Die Debatte dreht sich nun auch um die Frage, ob eine breitere politische Einigung über künftige Rentenreformen nötig ist.
Laumann verwies auf die wachsende finanzielle Belastung des Rentensystems durch die steigende Lebenserwartung. Berufe wie Dachdecker oder Altenpfleger könnten seiner Meinung nach ein höheres Renteneintrittsalter erfordern, um langfristig tragfähig zu bleiben. Gleichzeitig warnte der Minister vor einer wachsenden Kluft zwischen den Pensionen von Beamten und den Renten anderer Beschäftigter im öffentlichen Dienst.
Die Bundesregierung hatte kürzlich das Rentenniveau bei 48 Prozent festgeschrieben und eine Kommission eingesetzt, die langfristige Lösungen erarbeiten soll. Laumann rief die CDU/CSU-SPD-Koalition und die Grünen auf, sich auf Kompromisse sowohl beim Renteneintrittsalter als auch bei den gesetzlichen Rentenbeiträgen zu verständigen.
Die Grünen lehnen eine generelle Anhebung des Renteneintrittsalters ab. Stattdessen schlagen sie vor, die vorzeitige Verrentung mit der Rente mit 63 ab 2030 einzuschränken – und zwar nur für Personen mit gesundheitlichen Einschränkungen durch ihre Arbeit. Zudem fordern sie bessere Arbeitsbedingungen und kritisieren Regierungspläne wie die Aktivrente als rechtlich fragwürdig.
Im Mittelpunkt der Rentendebatte steht nun die Balance zwischen finanzieller Stabilität und fairen Arbeitsbedingungen. Während Laumann gezielt hochbelastete Berufsgruppen im Blick hat, setzen die Grünen auf betriebliche Reformen. Eine endgültige Entscheidung hängt von den Verhandlungen zwischen den Parteien und der Rentenkommission der Regierung ab.

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