Gespenstisches Rhein-Derby: Kölner Boykott überstrahlt Leverkusens Sieg

Admin User
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Ein Fußballspiel im Gange mit sechs Spielern auf dem Feld, drei Fußballen sichtbar, zahlreichen Zuschauern in Regenmänteln mit Schirmen und mehreren Kameraleuten, die das Ereignis aufnehmen.

Gespenstisches Rhein-Derby: Kölner Boykott überstrahlt Leverkusens Sieg

Kölner Derby-Tag zum Vergessen

Marvin Schwäbe schüttelte den Kopf. Unruhe beim 1. FC Köln nach einem Derby-Tag zum Vergessen? "Nein!" betonte der Torhüter entschlossen – fünf Bundesliga-Spiele in Folge ohne Sieg bereiten dem Kapitän noch keine Sorgen. Stattdessen beschäftigte ihn eher die Situation einiger Kölner Fans, die beim verdienten 0:2 (0:0) ihres Teams bei Bayer 04 Leverkusen wegen eines Boykotts auffällig abwesend waren.

Bayer 04 Leverkusen sicherte sich mit einem spektakulären "Skorpion-Kick" von Martin Terrier einen dramatischen 1:0-Sieg im Rhein-Derby. Doch das Spiel fand unter ungewöhnlichen Umständen statt: Hunderte Kölner Fans boykottierten die Partie aus Protest gegen polizeiliche Kontrollen, die sie als überzogen empfanden. Die leeren Gästeblöcke sorgten für eine gespenstische Stille und nahmen dem Derby seine gewohnte Atmosphäre.

Rund 500 Kölner Ultras, darunter mehrere Fangruppen, blieben dem Spiel fern. Sie warfen der Polizei vor, sie bei den Einlasskontrollen vollständig entkleiden zu müssen – ein Verfahren, das sie als demütigend und unangemessen intrusiv bezeichneten. Die Folge: Der Gästeblock blieb weitgehend leer, der Mannschaft fehlte die sonst so laute Unterstützung.

Der Sieg hält Leverkusens Aufwärtstrend aufrecht, während der Druck auf Köln wächst, die Negativserie zu stoppen. Der Fan-Boykott wirft zusätzliche Fragen auf, kurz vor dem wichtigen Duell gegen Union Berlin. Ein Erfolg dort könnte die Ängste vor einem Abstiegskampf im neuen Jahr zumindest dämpfen.