Bergisch Gladbach streicht geplanten Autismus-Kindergarten trotz dringendem Bedarf

Bergisch Gladbach streicht geplanten Autismus-Kindergarten trotz dringendem Bedarf
Kurz & knapp: Stille Abkehr vom geplanten Autismus-Kindergarten
Teaser: Sanierungen in Kitas, Aufnahmekriterien für Offene Ganztagsschulen, Kompetenzzentrum für Autismus: Der Jugendhilfeausschuss hat am Mittwoch eine Reihe von Beschlüssen gefasst, über Elternbeiträge und Personalmangel in Kitas diskutiert. Wir fassen die wichtigsten Entscheidungen zusammen.
11. Dezember 2025, 09:40 Uhr
Der Stadtrat von Bergisch Gladbach hat beschlossen, den Bau einer geplanten Kita mit integriertem Autismus-Kompetenzzentrum zu streichen. Die Einrichtung hätte 66 Plätze angeboten, darunter 15 für Kinder mit Verdacht auf oder bestätigter Autismus-Spektrum-Störung. Unterdessen bewilligte der Jugendhilfeausschuss (JHA) Mittel für andere lokale Projekte und wählte eine neue Führung.
Das nun verworfene Kita-Projekt sollte Kinder mit Autismus fördern und gleichzeitig als Fortbildungs- und Beratungsstelle für Erzieher:innen dienen. Das Kompetenzzentrum hätte Fachwissen für pädagogische Fachkräfte im Umgang mit neurodiversen Kindern bereitgestellt. Als Hauptgrund für die Absage nannte der Stadtrat jedoch sinkende Zahlen von Kindern mit Behinderungen in Kitas.
Die Verwaltung erklärte, dass lange Wartezeiten von bis zu 1,5 Jahren auf diagnostische Abklärungen viele Familien ohne formelle Unterstützung ließen. Zudem gebe es Berichte, dass einige Kitas Kinder mit Behinderungen von vornherein ablehnten. Trotz des Rückschlags bestätigte der JHA die weitere Förderung der Mädchenberatungsstelle von Women Empowering Women und bewilligte rund 22.000 Euro jährlich für die Jahre 2026 und 2027.
In weiteren Beschlüssen genehmigte der Ausschuss einstimmig Zuschüsse für zwei Kita-Sanierungen: 160.000 Euro für die ZAK-Kita in Bensberg und 72.000 Euro für die Arche-Noah-Kita in Refrath. Ein separates Projekt, das seit Anfang September kostenlose Schwimmkurse im Mohnweg-Bad anbietet, hat bereits 64 Kindern zugutekommen – jede:r erhielt 15 Einheiten, die insgesamt 13.000 Euro kosteten.
Zudem verabschiedete der JHA ohne Diskussion aktualisierte Aufnahmekriterien für Offene Ganztagsschulen (OGS). Bei den Personalien wurde Brigitta Opiela (CDU) zur neuen Vorsitzenden gewählt, ihr Stellvertreter ist Jannes Komenda (SPD). Die endgültige Abstimmung über die Streichung der Kita steht auf der Tagesordnung der Stadtratssitzung am 16. Dezember.
Die Absage des Autismus-Kompetenzzentrums bedeutet den Wegfall einer geplanten Anlaufstelle für Familien und Fachkräfte. Ob alternative Angebote geprüft werden, wird der Stadtrat in seiner Dezember-Sitzung endgültig klären. Die Förderung bestehender Programme – etwa der Mädchenberatung oder der Kita-Sanierungen – bleibt vorerst gesichert.

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